Nach Art des Hauses Erdogan: Die neuen Arbeitslosenzahlen u.a.

Der Lehrer der 2. Klasse einer Grundschule in der Türkei möchte der Klasse erklären, was ein Wunder ist: “Ali, wenn einer vom 20. Stock eines Hauses stürzt und am Leben bleibt, wie nennt man das?” Die Frage lässt Ali kalt. Mit einer Ruhe, die den Lehrer erstaunt, antwortet er: “Glück, Herr Lehrer!”

Geduldig stellt der Lehrer eine zweite Frage: “Ali, wie nennt man das, wenn die ein und selbe Person ein zweites Mal vom 20. Stock runterfällt und er das ebenfalls überlebt?” “Großes Glück, Herr Lehrer!”

Der Lehrer platzt der Kragen. “Du verdammtes Arschloch, antworte richtig! Was ist, wenn er ein drittes Mal von 20. Stock springt, unten aufschlägt, aber er am Leben bleibt?” Ali: “Gewohnheit, Herr Lehrer!”

Das erklärt die Situation der türkischen Bevölkerung. Stilles Leiden ist die Stärke der Bevölkerung. Gewohnheit halt!

Die türkische Lira ist weiter im freien Fall.

Die Devisen sind teurer geworden und die Hersteller und besonders die Händler geben die  Preissteigerungen an die Konsumenten weiter. Da das Land dringend Devisen benötigt und die einzige Quelle dafür, der Tourismus hakt, wird die Nachfrage nach Devisen vom freien Markt immer größer werden. Die Folge sind steigenden Devisenkurse und steigende Preise im ganzen Land.

Wunder gibt es immer wieder.

Heute wurde abermals ein Wunder verkündet. Einige der Arbeitnehmer und Arbeitgeberorganisationen zählen 14,5 Millionen Arbeitslose im Land. Das statistische Amt der Türkei aber verkündet, dass die Arbeitslosigkeit im Mai nur um 0,1%, gestiegen ist. Im Mai beträgt die Arbeitslosenquote 12,9%. Dabei soll die Teilnahme der Arbeitsfähigen am Arbeitsleben um 5,3% auf 47,6% gefallen sein. Welch eine Diskrepanz. Die letzte Zahl hätte man, nach Art des Hauses Erdogan, verschweigen sollen.

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