Türkei: Wie geht es weiter mit den Devisenkursen?

Die Kriegsspiele von Erdogan dem Prächtigen, mit vielen Toten auf beiden Seiten, haben die für die Türkei so wichtigen Devisenkursentwicklungen in der Wichtigkeitsskala nach hinten gerückt. Die Türkische Lira befindet sich seit Monaten im Abwärtstrend. Nicht mehr mit riesigen Ausschlägen, sondern in kleinen Schüben geht es voran mit dem Wertverlust. Lediglich im Januar machte die TL eine kurze Pause, was man alleine schon als ein positives Signal aufnahm.  

Durch die Syrienkrise hauptsächlich bedingt, hat der US-Dollar die magische Grenze von 6 TL diese Woche überschritten. Um der Türkischen Lira kurzfristig zu helfen hat die Bankenaufsicht gestern die Obergrenze für Dewisen-Swap, Kassa- und Termingeschäfte türkischer Banken auf 10% ihres Eigenkapitals gesenkt. Als im August 2018 der Druck auf die Lira am höchsten war, hatte man die Obergrenze bei 25%. Diese Handlung der Aufseher kann so gedeutet werden, dass sie ein großes Problem für die Lira zukommen sehen. Dieser Eingriff wird wahrscheinlich kurzfristig helfen, nur langfristig führen solche Eingriffe zu Vertrauensverlust.

Erdogan der Prächtige verlangt weiterhin, dass der Leitzins einstellig wird. Jetzt schon liegt der Leitzins mit 11,25% unter der Inflationsrate. Wenn bei steigender Inflation der Leitzins weiter gesenkt wird, und davon kann man ausgehen, ist das kein gutes Zeichen für die Türkische Lira.

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