Konsumentenvertrauensindex – Gewaltiges Wort, verheerendes Ergebnis
Die Türkische Zentralbank (TCMB) und das Staatlich Statistische Amt der Türkei (TÜIK) befragen seit 16 Jahren die Bürger und ermitteln den Komsumentenvertrauensindex. Ich werdet nicht glauben, wie das Ergebnis ausfällt.
Die Skala geht bis zweihundert. Liegt das Ergebnis über einhundert Punkte, spricht man vom Vertrauen in die Wirtschaft. Schaut Euch die Grafik unten an. Selbst in den Jahren, wo alle Welt glaubte, dass mit der türkischen Wirtschaft alles eitel Sonnenschein war, so ging es mit dem Vertrauen in die türkische Wirtschaft immer bergab. Den Höhepunkt der Unzufriedenheit hat man am Ende 2019 erreicht.
Diese Zahl ist in der Türkei jedem bekannt. Die Regierenden wissen es und die sogenannte Opposition auch. Nur, habt Ihr jemals jemanden gehört, der diese Zahl in den Mund genommen hat? Verständlich, dass die Regierenden die Zahl weg denken, aber was ist mit der Opposition?
Nur im Jahr 2004 waren die 90 Punkte überschritten worden. Das war das Jahr, als Erdogan zum Europäer der Jahres gewählt und vom Gerhard Schröder geehrt wurde. Danach war schluss mit lustig.
Dabei sehen einige Dinge durchaus positiv aus
Das erste Mal nach langer Zeit schrumpfte die Wirtschaft nicht mehr.
Die Zinsen wurden bis auf 12% gesenkt und laut dem Prächtigen sollen sie bald einstellig werden.
Die Inflation ist gefühlt und gelebt recht hoch, aber zumindest konnte sie so dargestellt werden, dass sie erstmals einstellig ausgegeben werden konnte (nur einmal).
Auch wenn die schlechte Wirtschaft schuld ist, so gibt es in der langen Geschichte erstmalig einen Handelsbilanzüberschuss.
Die Devisenkurse sind zwar recht hoch und die Türkische Lira nicht viel wert, so bleiben die Kurse doch seit langer Zeit stabil (schlecht).
Auf der anderen Seite aber, sieht es so aus:
Es gibt die Wirtschaftskrise, die man nicht zugeben darf.
Dabei ist die türkische Wirtschaft nicht einmal von der Weltkonjunktur beeinflusst. Die Krise ist hausgemacht.
Eine Naturkatastrophe, ein Erdbeben, oder die Dürre, gab es nicht.
Die Arbeitslosenzahlen brechen alle Rekorde, die Jugendarbeitslosigkeit ist nicht mehr zu regulieren.
Vier Millionen Flüchtlinge und neue sind unterwegs.
Die Konkurse, Geschäftsaufgaben, Selbstmorde durch Ausweglosigkeit, wegen Geschäftsaufgabe zu Verkaufen oder zu vermieten Anzeigen… Die Zeitungen sind voll damit und es wird täglich mehr.