Der illegale Präsident wird legalisiert

Eine Oppositionspartei gibt es in der Türkei nicht. Eine Feststellung, die nicht erst seit gestern Gültigkeit hat. Bekanntlich ist der türkische Präsident Erdogan illegal im Amt. Dass er da ist wo er ist, hat er der Opposition zu verdanken, denn in jedem anderen Land hätte man ihn abgesetzt bzw. nicht zur Wahl zugelassen. Bis jetzt ist der Abschluss einer vierjährigen Universität Pflicht (gewesen) für den Präsidenten der Türkischen Republik.

Jetzt ging der Oppositionelle Murat Emir von der CHP (den Sozialdemokraten) stellte einen Antrag auf Verfassungsänderung. Demnächst reicht es aus, wenn der türkische Präsident ein Mittelschulabschluss hat. Dass Emir die Erfordernisse um zwei Stufen herabgesetzt haben möchte und das Gymnasialabschluss (Abitur) überspringt zeigt, dass er sicher gehen möchte, für den Fall, dass der jetzige Präsident auch kein Abitur hat.

So arbeiten alle zusammen Hand in Hand am Untergang der Türkei mit.

Auf die Frage, warum er das tut, soll Emir gesagt haben, dass ihm der Präsident leidtun würde, dass er bei jeder Frage nach seinem Uni-Abschluss schweigen müsse (wo es doch so einfach wäre, das Ganze aufzuklären, wenn denn ein Diplom da wäre). Der Präsident eines Landes sollte nicht dermaßen unter Druck stehen müssen, soll Emir gesagt haben. Damit alles seine Ordnung hat, wird die Verfassungsänderung so formuliert werden, dass es rückwirkend wirkt.

Abschließend drückte sich Emir richtig geschwollen aus, als er sagte: „Ich möchte an das Gewissen der AKP Abgeordneten appellieren, ihre Unterschriften zum Wohle des Präsidenten ihre Unterschriften nicht zu verweigern.“

Gut, dass er das gesagt hat. Sonst wäre die Verfassungsänderung zu diesem Thema bestimmt abgeschmettert worden (Ironie).

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