Deutschland baut das erste türkische Flugzeug

Die Vorgeschichte: Seit bald 17 Jahren verkündet Erdogan, dass die Türkei ein eigenes Verkehrsflugzeug bauen wird. „Das Prestige-Projekt der Türkei“ nannte der große Meister das Vorhaben. Die Entscheidung fiel auf ein Model, nämlich Dornier 328 aus Deutschland. So Türkisch fing es schon mal an. Die Rechte an dem Flugzeug hatten die in den USA ansässigen türkischen Staatsangehörigen und Eigentümer der Firma Sierra Nevada Corporation (SNC), Eren und Fatih Özmen erworben. Die Maschine sollte in der Türkei produziert werden und dann als TR 328 umbenannt werden. Zu diesem Zweck gründete die SNC ein Unternehmen mit dem Namen „TRJet“ und übertrug die Rechte an D328 diesem Unternehmen. Zwischenzeitig stellte man die TR328 und die größere Version TR628 Modelle (wahrscheinlich aus dem 3D Drucker) auf Flugschauen aus.

Dann folgten die Meinungsverschiedenheiten

Türkei sollte eine Vorabbestellung von 50 Stück platzieren. Die Bestellung ließ auf sich warten. Auf der anderen Seite war SNC der Meinung, dass man nicht zu viel türkische Teile verbauen sollte, weil so die Testphase aller Teile nochmals von vorne anfangen und viel Zeit verlorengehen würde. Die türkische Seite drängte, wenigsten irgendetwas an dem Flugzeug sollte Türkisch sein, damit man es als solches verkünden könnte. 2017 kamen dann die Gerüchte auf, dass das Projekt auf Eis gelegt wurde. Dennoch tat der Alleinherrscher so, als würde es mit dem Projekt weitergehen.

Die Überraschung kam dann aus Deutschland

Die SNC gab eine Pressemitteilung raus. Am 21. August soll im Rahmen einer Zusammenkunft mit Frau Merkel, Minister Altmaier und Verkehrsminister Scheuer verkündet worden sein, dass Deutschland den Bau von Dornier 328 in Deutschland unterstützen würde. Die Teilelieferanten sollen schon bereit stehen heißt es. Die Maschine wird in Leipzig gebaut. 250 neue Arbeitsplätze enstehen.

Somit ist die von D328 in TR328 umgewandelte Maschine in D328NEU umgetauft worden. Die Maschine hat Zulassungen und Fluglizenzen in 85 Ländern.

Familie Özmen stichelte

Dem Vorhaben legte der türkische Staat viele Hindernisse in den Weg. Bei der Presseerklärung wurde noch erwähnt, dass die Eheleute Özmen alles in Bewegung setzten ihr Bringschuld an der Heimat zu leisten (Erkl.: In der Türkei glaubt man, dass jede Einzelperson eine Bringschuld an der Heimat hätte, wo doch die Heimat nichts für sie tut, völlig unverständlich.) Sie hofften bei späteren Projekten dieses zu tun.

Jetzt hoffen wir mal, dass irgendwoher ein Auto aus türkischer Produktion herbeigezaubert wird. Natürlich mit allen Lizenzen aus dem Ausland ausgestattet.

Dornier 328
So wurde die Maschine damals der Öffentlichkeit vorgestellt.
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