Reden wir über die Bildung und über die Devisenkurse
„Seit 17 Jahren haben wir den größten Anteil
des Etats für die Bildung ausgegeben“ sagte Meister Erdogan gestern in seinem
Palast vor geladenen Gästen. Wie viele davon sich die Frage stellten, was das viele Geld denn gebracht hätte, weiß man
nicht. Bildungswüste Türkei. Die Masse besucht Fernuniversitäten. Wie schlecht
das Lernen über das Internet funktioniert, wenn doch das Internet die Ablenkung
überhaupt bietet, etwas anderes zu tun, als zu Lernen, kann sich jeder denken.
Entsprechend hat man am Ende einen Abschluss, aber mehr auch nicht. Die
Arbeitgeber beklagen, dass die Akademiker nur „sog. Akademiker“ wären, frei von
Wissen, aber mit Diplom. Das ist aber nicht der alleinige Grund, dass die
Akademikerarbeitslosigkeit bei 26% liegt. Da die Türkei kaum Waren mit Mehrwert
produziert, sind nur einige wenige Akademiker nötig. Benötigt werden
Berufsschulen und Absolventen dieser, die aus den handwerklichen Berufen
kommen.
17 Jahre im Amt und sieben Mal das Bildungssystem geändert. Was soll dem
positives entspringen? Wetten, dass man in drei Jahren ein neues Bildungssystem
verkünden wird.