“Er ist kein Muslim, verlangt nicht, dass Gott ihn selig hat!”

Alanya by night – Foto Feyzi Açıkalın

Der tschechische Nationalspieler Josef Sural (28), der für in der höchsten türkischen Liga für Alanyaspor kickte, ist tot. Er verunglückte auf einer Rückreise von einem Ligaspiel. Der Busfahrer soll eingeschlafen sein. Erst vor kurzem wurde er zum zweiten Mal Vater.

Mein Freund, der Cumhuriyet Kolumnist Feyzi Açıkalın hat es heute zum Thema gemacht. Stellt Euch eine Stadt vor, dass in den letzten 50 Jahren durch den Tourismus zu Reichtum und Wohlstand gekommen ist. Die Rede ist von Alanya. Hier leben sehr viele deutsche Residenten.

Jetzt verstirbt Josef Sural, ein Fußballer von Alanyaspor, ein Christ. Sein Leichnam soll in seine Heimat Tschechien verabschiedet und überführt werden. Da tritt die höchste religiöse Behörde der Stadt Alanya Müftülügü in Aktion und verkündet, dass Gott im Fall von Sural ihn nicht selig haben kann, schließlich wäre er kein Muslim (“Müslüman olmayanlara rahmet dilemeyin” dedi o kişi…).

Das sagt man in einer Stadt, wo man sehr wohl das Geld der Touristen, auch wenn sie mehrheitlich Nichtmuslime sind, gerne annimmt. Es ist aber kein Zufall, dass so etwas in Alanya passiert. Nach den schlechten Jahren der Tourismus versucht man die Stadt zu einem Zentrum von arabischen Touristen zu machen. Im Straßenbild merkt man schon, dass man in diese Richtung Fahrt aufgenommen hat. In den Behörden sind die Stühle, die von den Gülenisten frei wurden, durch die angehörigen von Süleymanci Orden bereits besetzt worden, für die die Religion ein und alles ist. Neben Geld natürlich.

Schade, dass man mit dem Tourismus, der einzigen Einnahmequelle der Türkei (die Exporte werden von den Importen gefressen), nicht etwas behutsamer umgeht.

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