Türkei: Wenn die Banken, keine Bankgeschäfte mehr machen wollen

Rezession: Ein Balance-Akt bleibt es alle Male.

Da man dieser Tage nur mit der Zählung der Wählerstimmen aus den Kommunalwahlen beschäftigt ist, verpasst man interessante Entwicklungen. Die Lira verliert in dieser unklaren Situation ständig an Wert. Die Wirtschaft schafft es nicht, die politischen Themen zu überholen. Besonders auffallend ist dieser Tage die Zinsentwicklung für Kredite, wie für die Spareinlagen.

Die Kreditzinsen steigen wieder

Hierbei möchte ich die Zinsentwicklung an der Immobilienfinanzierungsfront ausklammern. Mit staatlichem Druck werden die Zinsen bei ca. 17% p.a. gehalten. Das schaffen aber nur die staatlichen Banken. Die anderen setzen bei über 20%/Jahr an. Die Nachfrage ist gleich null.

Verbraucher- und Geschäftskredite

Die Zinsen unter dieser Sparte steigen seit drei Wochen. Der Wirtschaft geht es miserabel. In diesem Stadium kann man nicht damit rechnen, dass die Kreditaufnahme steigt. Es wird nicht mehr investiert. Wenn keine Nachfrage da ist, müssten die Zinsen eigentlich fallen. Das tut es aber nicht. Sie steigen. Das bedeutet, dass die Banken keine Kredite mehr rausgeben wollen. Wenn die Zinsen der Kredite steigen, müssten die Sparzinsen ebenfalls steigen. Das tun sie nicht. Diese sind seit Monaten eingefroren. Eher sinken sie einige Punkte hinter dem Komma. Das ist wiederum so zu deuten: Wenn die Banken keine Kredite herausgeben, brauchen sie auch keine frischen Mittel in Form von Spareinlagen der Kunden und Anleger. So brauchen sie auch die Zinsen, die dafür fällig wären, nicht zu erarbeiten. 

Quelle: BBDK

„Lieber gleich direkt in den Abgrund hineingestürzt, als dass man sich vorher lang Gedanken macht.“ Adam Karrillon (1853 – 1938), deutscher Arzt und Schriftsteller, erster Georg-Büchner-Preisträger 1923

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