Die Slogans waren die aus Sivas

Vor den Kommunalwahlen erklärte der Alleinherrscher die gesamte Opposition zu Terroristen. Später sagte der Innenminister, an die Adresse der Opposition; als Terroristen sollten die CHP Abgeordneten den Beisetzungen von Soldaten nicht beiwohnen. Die parallel geschaltete Erdogan Presse rückte den OB von Istanbul noch gestern, in die Nähe der Terroristen und der PKK. Unter diesen Umständen war es eine Frage der Zeit, wem was zustoßen würde. Dass der Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu persönlich zur Zielscheibe werden würde und das bei einer Beisetzung eines gefallenen Soldaten, der an der irakische Grenze von den Terroristen erschossen wurde, damit hatte man weniger gerechnet.

Erschreckend war, dass der Mob die Slogans aus Sivas 1993 heraus schrie. Der Brandanschlag von Sivas bezeichnet den pogromartigen Angriff einer religiös motivierten und aufgepeitschten Menge auf Teilnehmer eines alevitischen Festivals und den anschließenden Brand des Madımak-Hotels am 2. Juli 1993 in der zentralanatolischen Stadt Sivas. Dabei kamen 37 Menschen um.

Kılıçdaroğlu wurde von einem Fausthieb getroffen und anschließend von den Sicherheitsleuten in Sicherheit gebracht. Das Haus, wo er Schutz suchte, wurde von den Sicherheitskräften gegen die aufgebrachte Menge geschützt. Die Polizei schritt, wie oft in solchen Fällen, wenn die Aktionen gegen die Opposition gerichtet sind, nicht ein.

Fakt ist, die AKP hat zu viele wichtige Städte bei den Kommunalwahlen an die Opposition verloren. Aus der Sicht des Alleinherrschers muss jetzt irgendwas passieren. Es geht um Machterhalt um jeden Preis. Dafür riskiert er auch Unruhen im Lande.

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