Ist die Vernichtung der türk. Agrarwirtschaft gewollt?

In der Türkei wird die Kartoffel doch so heiß gegessen, wie sie gekocht wird. Gestern hatte ich berichtet, dass die Regierung, statt die eigenen Bauern zu unterstützen und die Ware von diesen zu kaufen erlaubt, 200.000 Tonnen Kartoffeln, ohne Zölle und sonst. Abgaben zu importieren.

Die Kartoffelnbauern sind geschockt, zumal es in der Türkei momentan keinen Kartoffelengpass gibt. Iran, Kasachstan und Ägypten sollen liefern.

Die Kartoffelbauern sind deshalb schockiert, weil sie noch letzte Woche sich mit dem Agrarminister Pakdemirli trafen. In keiner Phase des Treffens sollen die Importe eine Rolle gespielt haben.

Die Branchenvertreter sind sich sicher das Pakdemirli und die Bürokraten um ihn, von dieser Importentscheidung des Handelsministeriums selber überrascht wurden.

Die türkische Kartoffel wäre auch nicht hochpreisig sagen sie. Somit wird auch dieses Argument pulverisiert. Es besteht noch eine Gefahr sagen sie. Das letzte Mal hätte man auch die Kartoffelkrankheit mit importiert. Viele der Importkartoffeln wurden als Saat benutzt. Georgien soll durch die Importe aus den o.g. Ländern die Kartoffelkrankheit im Land haben.

Die Branchenvertreter wundern sich zurecht. Der Minister entwickelte mit ihnen gerade Konzepte, wie z.B. die Fan-Kartoffel, wie man die einheimische Ware an die Abnehmer bringen kann und parallel kommt diese überraschende Importentscheidung.

In den nächsten Wochen sollen die Fan-Kartoffeln an den Markt kommen. Man spricht von den Vereinsfarben der Fußballvereine. Die Kartoffel wird sicher nicht rot/gelb, oder blau/gelb wachsen.

Was alle zusammen, mitten in der Krise fabrizieren, ist schon einmalig.

Dieser Tage sollen alle Bauern ca. 1.000 TL Dieselhilfen bekommen, die ihnen seit Monaten versprochen werden. Der eine weiß nicht, was der andere tut, aber das Ergebnis ist immer gleich: Die Importabhängigkeit der Türkei.

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