Der Selbständige darf nicht selber entscheiden, wohin sein Laden kommt.

Die Planwirtschaft lässt grüßen. Zuerst haben sie die Demokratie gekillt, jetzt ist die freie Marktwirtschaft dran. Die Bilder gleichen denen, zu den Zeiten des Rinderwahnsinns. Die Rinder, die sich nicht mehr auf den Beinen halten konnten und sich am Boden wälzten. So verhält sich derzeit die türkische Regierung. Für die Gesundung der Wirtschaft tun sie nichts, betätigen sich aber mittlerweile als Obst- und Gemüsehändler mit städtischen Verkaufsständen, jetzt möchte man auch darüber wachen, wenn ein Einzelhändler einen Laden eröffnen möchte. Es soll darauf geschaut werden, wie viele Konkurrenten da sind. Sind es viele, soll kein zusätzlicher Laden mehr hinkommen. Dass bei so etwas nicht gerecht zugehen wird, kann man sich denken. Wer Beziehungen hat, wird den Konkurrenten vom Hals halten. Das soll dann am Ende zu niedrigeren Preisen führen und auch dem Betreiber, das Überleben sichern.

Von wegen, niedrigere Preise. Wenn kein Konkurrent in der Nähe ist, wird der Preis noch höher gesetzt werden. So gehen die Eingriffe in das Leben einzelner weiter. Den Machterhalt sichern und hoffen, dass sich die Wirtschaft von alleine gesundet. Da kann man lange darauf warten.

Als Beispiel kann man den Taksim-Platz nehmen. Egal, wie viele Imbisse dort öffnen, es läuft. Wenn jetzt die Reglementierung tatsächlich kommt, würde ein studierter Mensch sagen, dass da glatt zwanzig Imbissläden zu viel sind und das ein 21. keine Chance hätte.

Quelle

Kaltstart X - Das Buch von Ahmet Refii Dener

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