Türkische Logistiker müssen die Preise um 40% anheben. Aber warum?

Ich denke man könnte nicht sofort darauf kommen, warum die türkischen Logistiker die Preise abermals erhöhen müssen. Es hängt zwar mit dem Wertverlust der türkischen Lira zusammen, aber nicht so wie man es vermuten könnte.

Durch den Wertverlust der Lira, wobei zum Wochenbeginn die Devisenkurse wieder einen Schub nach oben machten (der Euro steht bei 7,80 TL um 8:45 MEZ), wurden die türkischen Produkte günstiger. Die Exporte zogen an, während die Importe, wegen fehlender Devisen sich verlangsamten. So hat der türkische Logistiker ein großes Problem. Sie fahren noch öfter als vorher Richtung Europa, finden aber keine Ladung für den Rücktransport. Also fahren sie leer zurück.

Um den dadurch entstehenden Schaden aufzufangen, möchte die Branche die Frachtkosten um 40% anheben.

Wenn eine LKW Ladung von der Türkei nach Deutschland 3.000 EUR kostete, wird es jetzt 4.200 EUR kosten. Natürlich zum Nachteil des Exporteurs.

An diesem Beispiel kann man gut sehen, dass in der Wirtschaft alles zusammenhängend und komplex ist.

Es ist auch nicht so, dass der türkische Exporteur durch die steigenden Exporte mehr verdient, eher weniger, denn der Importanteil bei den türkischen Exportprodukten beträgt 82%, die man mit teuren Devisen erst einmal importieren muss.

Nominal gehen die Importe nicht zurück. Denn die Energieimporte müssen mit harten Devisen bezahlt werden. Nur, da die Energie nicht mit LKW’s transportiert wird, können die Logistiker davon nicht profitieren.

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