Türkei: Wie geht es am Montag weiter?

Die Feiertage zum Opferfest haben die Menschen anders fokussiert. Zwar bewegen sich die Devisenkurse leicht nach oben, aber für die heutigen Verhältnisse, nicht der Rede wert. Dabei muss man allerdings bedenken, dass sich die Kurse Richtung Decke bewegt haben und jetzt an der Decke minimal in die Höhe gehen, also schlimm genug.

Noch schlimmer ist, dass das Land 10 lange Tage lang nichts exportiert und keinerlei Devisen eingenommen haben wird, die es so nötig hat. Viele Hersteller sind allerdings froh, dass sie nicht produzieren, denn die Lager sind voll und der Absatz im Land stockt. Eine nicht enden wollende Wartehaltung.

Worauf die Unternehmer auch warten, hat durch die Feiertage eine natürliche Erklärung gefunden. Nur wird die türkische Wirtschaft am Montag nicht dort weitermachen, wo sie am letzten Freitag aufgehört hat.

Denn zu Beginn der Feiertage kam die Herabstufungen von Fitch und S&P und die Schmerzen werden nach den Feiertagen kommen. Ich bleibe dabei, die Regierung sollte ganz klar aussprechen, dass sie nicht mehr in der Lage, ist weiter Geld zu pumpen. Die Unternehmer sollen sehen, wie sie weiterkommen. Da die Türkei immer kurz vor irgendwelchen Wahlen stand und positive Stimmung erzeugt werden musste, hat man den Unternehmen und der Wirtschaft immer weiter Geld gepumpt und wo stehen wir heute?

Viel schlechter als jemals zuvor. Also nicht weiter die Unternehmen, die nicht mehr zu retten sind, am Leben erhalten. Die Zinsen krass erhöhen und den Selbstreinigungseffekten der Wirtschaft freien Lauf lassen. Dann hat man wenigsten einen Schnitt und kann gesünder weitermachen.

Der Bundesbankpräsident Weidmann hat sich zur türkischen Geldpolitik geäußert und sich eine unabhängige türkische Zentralbank gewünscht, welches eine gesunde Geldpolitik umsetzt. Wunschdenken, geht nicht. Wo Herr Erdogan seine Finger im Spiel hat, da hat er sie im Spiel. Sich zurücknehmen, hat er noch nie beherrscht und noch was: zum Opferfest opfert man in der Türkei neben Tieren auch Menschen, die die Verkehrsregeln nicht beachten, unvorsichtig und zu schnell Auto fahren.

Nach sechs Feiertagen sieht die Bilanz nicht gerade schön aus. 106 Verkehrstote und 624 Verletzte.

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