Wahlbonusprogramm à la Erdogan

Unbemerkt ging es an vielen in Deutschland vorbei, aber der 30. April könnte ein wahlentscheidender Tag für die Türkei gewesen sein. Sehr frei übersetzt hat Ministerpräsident Yildirim verkündet: „Wir möchten Eure Stimmen kaufen!“

Die AKP kauft die Wählerstimmen auf Staatskosten, bedeutet: muss die Steuern erhöhen, bedeutet: der Beschenkte muss, dass was er bekommen hat, wieder über die Steuern zurückgeben.

12 Millionen Rentner sollen vor dem Ramadan und dem Opferfest jeweils 1.000 TL bekommen. Das sind zwei Monatsrenten extra. Mein Vorschlag an die Rentner! Am 15. Mai geht der Ramadan Monat los. Die ersten 1.000 TL nehmen und Erdogan nicht wählen. Das bringt zwei Vorteile mit sich. Zum einen kannst du als Rentner als schlauer Fuchs durchgehen und zum anderen warst du nicht käuflich.

Die Wahlbonusliste der Regierung wurde immer länger und länger. Steuern können umgeschuldet, u.U. gestrichen werden und alles andere „zu einer gütlichen Einigung geführt werden“ heißt es. Zu schnell gefahren, die städtischen Müllkosten nicht bezahlt, Schwarz über einer der Bosporus-Brücken, oder anderer Brücken oder Autobahnen gefahren, Strafen wegen dem Militärdienst u.v.a.m. … Weg damit!

Die exmatrikulierten Studenten dürfen sich wieder einschreiben lassen und weiter studieren. Eigentlich alles, wo eine Zahlung an den Staat zu leisten ist, alle Nachteile, die man in Zusammenhang mit dem Staat hatte, kann man ad acta legen. Ach ja, dann die über 13 Mio. Bauten, die ohne Genehmigung bzw. nicht gesetzeskonform gebaut wurden… „Das klären wir auch noch!“

Dann gibt es noch die berühmte Aussage, wie vor jeder Wahl: „Die 25%ige Bezuschussung der Privatrente durch den Staat wird nur fortgesetzt werden können, wenn wir gewählt werden.“ In die Privatrente zahlen ca. 5 Mio. Personen ein.

Yildirim unterstrich, dass die Aktion 24 Mrd. TL kosten würde und sie nicht kleinlich wären, wenn es um den Bürger geht. In Mathematik waren die Jungs immer schwach. Allein die Aktion mit den Rentnern kostet schon so viel. Das Leben kann so schön sein, wenn man in der Türkei, bei demokratischen Wahlen, eine Stimme zu verkaufen hat. Somit sind fast alle Stimmen im Sack. Was soll da die Opposition noch anstellen?

Eigentlich gehen nach Adam Riese nur die Deutschtürken leer aus.

Noch etwas! Die Ausgaben des Wahlbonusprogramms des Staates fließen mit in die Rechnung ein, wenn es darum geht, das Wirtschaftswachstum zu errechnen. Bedeutet: Je mehr der Staat ausgibt, sieht es auf dem Papier so aus, als wäre die türk. Wirtschaft gewachsen. Hurra!

Wenn jemand vergessen wurde, bitte melden unter: ichverkaufemeinestimme@……com.tr

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