Halal Gelatine sucht Investoren

Weltweit benutzt die Nahrungsmittelindustrie 400.000 Gelatine. 46% dieser Menge wird aus der Haut des Schweins hergestellt. 200.000 Tonnen davon werden von Muslimen verbraucht. In der Türkei sind derzeit drei Hersteller, nur reicht deren Kapazität bei weiten nicht aus.

Jedes Jahr importiert die Türkei für ca. 20 Millionen USD Gelatine. Es gibt 90 Unternehmen die mit Gelatine-Import befasst sind. Die meisten Importe kommen aus Brasilien und Argentinien.

Wie bei vielen einheimischen Produktionen jeglicher Art, sind die Importprodukte günstiger. Dennoch möchte die Wirtschaftsförderung Kayseri, dass man in der Stadt solch ein Gelatineherstellungsbetrieb baut. In der Stadt gäbe es 25 Fleischverarbeitungsbetriebe, die über 100.000 Rinder verarbeiten würden. So könnten aus deren Knochen die Gelatine gewonnen werden.

Auch im Fall der Gelatine ist die Türkei als Importeur, wie auch Exporteur, aktiv. Der türkische Produzent, der Gelatine in seinen Produkten verarbeitet, kauft nicht im Lande ein und importiert für 20 Mio. USD aus dem Ausland. Wie können aber dann die türkischen Hersteller für 21.000.000 USD Gelatine exportieren, wenn deren Produkt teurer ist? Hinzu kommt, dass die Muslime Erzeugnisse aus Schwein vermeiden, aber in diesem Fall ein Auge zudrücken und ein nicht Halal Produkt ihren Produkten beimischen.

Zukünftig könnte es eine Lösung sein, dass der türkische Hersteller, auch ohne Reglementierung, seinen Teil dazu leistet, dass es der türkischen Wirtschaft besser geht und inländische Hersteller bevorzugt. Solange die Türkei eine Importnation bleibt, wird es niemals einen Ausweg aus der Misere geben.

 

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