Türkei: Facharbeitermangel in Handwerksberufen u.a.

Der Türkei fehlen Facharbeiter in Handwerksberufen u.a.. So etwas kommt von so etwas. Wenn man ein Reservoir von so vielen jungen Menschen hat, diese falsch ausbildet, diese im Beruf schlecht und unregelmäßig bezahlt und auf dem Berufsweg denen noch den Wehrdienst als Hindernis in den Weg stellt, muss man sich die Wehklagen der türkischen Industrie anhören.

Nur um vom verkürzten Wehrdienst (6 Monate statt 12 bzw. 18 Monate) zu profitieren, entscheiden sich die Berufsschulabsolventen für ein Universitätsstudium. Doch, das allein in nicht der Grund für den Facharbeitermangel am Markt.

Die Berufsverbände klagen außerdem, dass die Schulen die falschen Lehrpläne hätten und am Bedarf und der Realität vorbei Schüler ausbilden würden. Würde man heute für eine elementare Kehrtwende in den Lehrplänen der Berufsschulen sorgen, würden nochmals 10 bis eher 20 Jahre vergehen, bis die Änderungen greifen. Jedoch wäre derzeit keine Änderung vorgesehen.

Um die Kinder zu besseren Leistungen zu bewegen, sagen die türkischen Eltern: „Wenn du nicht lernst/studierst, gebe ich dich zu einem Produktionsbetrieb!“ (‘Okumazsan seni sanayiye veririm’). Schon brennt sich das in den Köpfen der Kinder und Jugendlichen ein: In der Industrie zu arbeiten muss was Schlimmes sein.

So meiden die Berufsschulabsolventen größtenteils die Industrie. Laut der Berufsverbände soll die Quote der Industrie-Verweigerern bei 80% liegen.

Das fehlende Personal soll solche Ausmaße angenommen haben, berichtet die Maschinen- und Anlagenbauindustrie, dass man beim Verkauf von Maschinen gefragt wird: „Lieferst du den Maschinenarbeiter mit?“

Quelle: dunya.com

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