Der Ziemlich Nahe Osten

Den Nahen Osten gibt es, damit man dort Kriege führen kann. Gäbe es einen Nahen Westen, wäre es aus der Sicht der Menschen aus dem Nahen Osten, die Türkei. Das war mal. Zu Zeiten des Herrn Erdogan macht man es alles zu einem, nämlich zu ‘Ziemlich Nahen Osten’, das allerdings dann aus der Sicht der Europäer.

Der ‘Ziemlich Naher Osten’ soll auf Jahrhunderte den Absatz der Waffenindustrien vieler Länder sichern helfen. Schließlich müssen Waffen verkauft und Munition verbraucht werden, damit nachliefert werden kann. Wenn nichts mehr geht, bombardiert man die Berge und behauptet dann, dass sich die Gegner dort versteckt hielten.

Für die Türkei ist schon vor lange unserer Zeit die Rolle vorgesehen worden, dass sie einen Puffer bildet, damit der Nahe-Osten nicht an der Griechisch-Bulgarischen Grenze der Türkei endet.

Die Türkei hätte auf dem Weg, den Atatürk vorgegeben hat, zu einer westlich orientierten Wirtschaftsnation vom Rang werden können. Dass jetzt alles da ist an Technik, was die Industrienationen auch haben, soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass alles nur importiert und nicht selber entwickelt ist. Warum entwickeln, wenn das doch die anderen tun. Auch ist die Importabhängigkeit zu Zeiten des Herrn Erdogan extrem erhöht worden. Abhängigkeit Total!

Erdogan ist genau wie wir, aus Fleisch und Blut. Auch hat mit ihm sicherlich nicht das 1000 Jährige AKP-Reich seinen Anfang gefunden. In x-Tagen wird die Zeit nach Erdogan losgehen.

Eigentlich kann ich über Herrn Erdogan auch Gutes berichten. Er ist ein fleißiger Mann, der bestimmt 16-18 Stunden am Tag für seine Sache arbeitet. Schade ist nur, dass seine Sache nicht unsere Sache ist.
Nur, je mehr er von seinen Zielen erreicht, umso länger wird es dauern, die Türkei nach ihm aufzurichten, wenn überhaupt. Damit meine ich nicht einmal den wirtschaftlichen Teil, auch wenn viele Industriebetriebe von der Bildfläche verschwinden. Alles hängt doch mit Manpower zusammen. Wo die Bildung auf der Strecke geblieben ist, da gibt es kein geistiges Wachstum. Ohne geistigen Wachstum, gibt es Rückschritt. Die Türken werden auf ewig von den Mächtigen unterdrückt werden. Ich sage nicht, das könnte so kommen, das ist heute schon der Ist-Zustand. Es geht zwar alles, aber die fehlende Bildung kann man nicht schönreden. Ich sage immer, jetzt mal die äußeren Störfaktoren aus den USA an der Spitze weggedacht, braucht die Türkei drei gescheite Generationen in Folge, damit sie auch geistig aufstehen und im Ganzen weiterkommen kann. Mit der ersten davon hat man noch nicht losgelegt. Es ist auch nicht beabsichtigt das zu tun. Die Türkei wird immer als Knecht der mächtigen Länder herhalten müssen.

Meine große Hoffnung waren früher die hier (in Deutschland) heranwachsenden Türken bzw. Türkischstämmige, aber wir haben ja gesehen, wem die lautesten folgen und einfach in Deutschland nicht ankommen wollen. Hart wird für diese die Zeit nach Erdogan. “Eigentlich bin ich nur auf Druck der Nachbarschaft mitmarschiert.”, “Ich war nie für ihn, aber was willst du machen, wenn meine Freund mitmachen, musste ich auch.”

Nach Erdogan wird die eigentliche Integration der türkischen Migranten anfangen und schnell abgeschlossen sein.

Die Türkei hat auch in früheren Zeiten, nie ganz rund funktioniert. Wir haben andere Kommen und Gehen gesehen, die mehr recht als schlecht, Stein auf Stein taten. Nur erleben wir jetzt welche, die keinen Stein auf dem anderen lassen.
Die türkische Republik ist Menschen und Gruppen überlassen worden, die von Nichts eine Ahnung haben. Dafür muss die Türkei schwer bezahlen und blutet aus.
Früher sagten neue Regierungen vor Dienstantritt: „Wir haben ein Wrack übernommen.“
So wie es ausschaut, wird die nächste Regierung nicht mal den Schutt übernehmen können.

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