Türkei: Wo soll der Mehrwert her kommen?

Der Präsident der Kommission für Ausländische Wirtschaftsbeziehungen der Türkei, Ömer C. Vardan, hat die türkische Wirtschaft und die Regierung gewarnt.

Die Unternehmer wären in Sorge und kämen nicht weiter. “Wir müssen das Verständnis für den Export, all unseren Unternehmen einimpfen. Wenn wir weiterhin nicht schaffen, Waren mit Mehrwert zu produzieren, werden wir am Boden knallen und zerschellen. ” sagte er.

Die türkischen Unternehmer hätten zwar von nun auf jetzt zu exportieren gelernt und sich auch gewisse Märkte erarbeitet, jedoch wären das gemeinsame Märkte, wo sich auch die Konkurrenz tummeln würde.

Um konkurrenzfähig zu bleiben, muss Mehrwert her. Dieses zu realisieren wäre mittelfristig möglich, doch die Realität würde als eine große Gefahr auf die Türkei zusteuern. Quelle

ARD: Ich werde nicht müde, immer wieder heraus zu schreien und dafür Kritik einzustecken. Dass was der Präsident der Kommission für Ausländische Wirtschaftsbeziehungen gesagt hat, deckt sich mit meinen Forderungen. Die türkische Industrie ist auf dem besten Wege, statt zu den Top 10 Industrienationen zu gehören, in die Bedeutungslosigkeit zu steuern. Wenn heute aus der Türkei High-Tech Produkte exportiert werden, dann stecken, mit wenigen Ausnahmen, ausländische Produzenten dahinter, die sich hier bereits vor langer Zeit etabliert haben. Da in diesen Unternehmen türkische Ingenieure und Arbeiter tätig sind, sehen wir, dass von Manpower her alles da ist was nötig ist. ‘Innovation’ bzw. ‘Forschung und Entwicklung’ (F&E), heißen die Zauberworte.

Es müssen neue und effektive Anreize her. Auch, wenn man nicht alles vom Staat verlangen sollte, ist hier in erster Linie nur der Staat gefragt.

achtungMit Inlands- und dadurch Gesamtwachstum der Wirtschaft, welches über die Bauwirtschaft gesichert zu sein scheint, wird die Türkei auf Dauer nicht weiterkommen. Es wird nicht lange dauern und jemand wird verkünden, dass die türkische Wirtschaft um 5% gewachsen ist und Wachstumsweltmeister ist. Lassen wir uns nicht davon täuschen. Für ein wirtschaftliches Entwicklungsland, wie die Türkei es ist, bedeutet das nicht viel. Es müssen Produkte mit Mehrwert produziert und exportiert werden.

Die türkischen Industriellen gehen den einfachen Weg. Die Produktionsstätte an Ausländer verkaufen oder schließen und die über den Verkauf kommenden Erlöse in Immobilien investieren. Menschen, die in diesen Wohnungen wohnen werden, müssen irgendwo arbeiten und Geld verdienen.

Die Arbeitslosigkeit ist bereits über 10%. Die Akademiker-Arbeitslosigkeit über 25%. Jedes Jahr gehen 1 Million Menschen neu in den Arbeitsmarkt.

40% der Mädchen und 35% der Jungen verlassen die Schule um die 7. oder 8. Klasse herum. Ungelernte Arbeiter wird es also zuhauf geben. Sollen diese dann High-Tech entwickeln und produzieren? Quelle: HT-Online

 

 

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