Türkei – ‘Hausfrau’ sein ist ein Beruf, nur das Gegenteil davon ist ‘arbeitslos’

Der Vorstand des Verbandes der türkischen industriellen und Geschäftsleute (TÜSIAD) Haluk Dincer hat darauf hingewiesen, dass viele Frauen in der Türkei dem Arbeitsmarkt fernbleiben.

Auf diesen wunden Punkt habe ich schon des Öfteren hingewiesen. Auf der einen Seite stimmt die Sichtweise von Dincer, auf der anderen Seite muss die Türkei bzw. die Regierung froh sein, dass diese Menschen nicht auf den Arbeitsmarkt drängen.

Es sind nämlich 11,5 Millionen Frauen, die im ‘Hausfrauen’ Status leben. Momentan beträgt die Arbeitslosigkeit knapp 10%. Jetzt stelle sich man mal vor, dass diese Hausfrauen auch auf den Arbeitsmarkt drängen.

Dincer zeigt die Möglichkeiten auf, dass diese Frauen leichter in den Arbeitsmarkt könnten, wenn man mehr Kindergärten u.ä. Einrichtungen für Vorschulkinder hätte.

Ich meine aber zuerst sollte man eine Möglichkeit aufzeigen, wo all diese Menschen eine Arbeit finden könnten. Wenn man nach Außen zeigen wolle, das meint nämlich Dincer, dass die Geschlechter gleiche Chancen in diesem Land haben, müssen noch viele andere Dinge in Ordnung gebracht werden.

25% arbeitslose Akademiker z.B. warten auch auf ihre Chance in den Arbeitsmarkt zu kommen. Für diese braucht man nicht einmal vorschulische Einrichtungen. Diese brauchen lediglich Arbeit und sonst nichts.

Das auf der anderen Seite in den Führungsetagen viel mehr Frauen am Ruder sind als in Europa, ist lediglich darauf zurückzuführen, dass in vielen Familienunternehmen (Holdings), die gut ausgebildeten Töchter an die Spitze  kommen.

Dincer’s Ansichten (in Türkisch) Foto

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