Ein Japaner in Istanbul versucht die Türken zu verstehen

Yakamoto wurde gefragt, wie er das Wochenende in Istanbul verbracht hat. Er sagte folgendes :

Wenn sie zu einem Türken in die Wohnung gehen, werden sie mit offenen Armen empfangen, auch wenn man sie überhaupt nicht kennt. Die setzen sich nicht eher hin, bevor der Gast sich gesetzt hat.

Wenn sie sich nicht an den Tisch gesetzt haben, setzt sich keiner eher hin. Den besten Platz bekommt der Gast. Mit sanfter Härte zwingt man sie, von jedem Essen zu kosten.

Bevor der Gast nicht aufgestanden ist, steht sogar das Kind des Hauses nicht auf.

Cay, Obst, Süßes… Die Verkostung nimmt kein Ende. Alle zerreißen sich dafür, dass Sie sich wohlfühlen. Die Fernbedienung des Fernsehers bekommen Sie in die Hand und dürfen wählen, was geguckt werden soll, wo sie doch kein Wort verstehen.

Damit der Gast bequem sitzt, bekommt er ein Kissen für den Rücken und ein zweites für den Hintern.

Auch wenn die kaputt gehen vor Müdigkeit, geht keiner von denen Schlafen, nicht bevor der Gast geht. Möchte der Gast gehen, lassen sie ihn nicht gehen.

Sie geben ihre Betten dem Gast und schlafen auf dem Boden.

Dann geht der Gast aus dem Haus.

Die gleichen Menschen handeln 180 Grad verkehrt. Jeder fährt mit seinem Auto auf mich zu. Auch wenn ich die Vorfahrt habe interessiert es niemanden. Spurwechseln ist unmöglich. Hupen, fluchen… Sind sie Fußgänger haben sie gänzlich verloren. Die Zebrastreifen sind nur da, wofür weiß man nicht.

Yakamoto : Zuhause so, auf der Straße so… Ich verstehe diese Türken nicht.

Yakamoto, ich verstehe sie auch nicht und versuche über sie zu schreiben. Es könnte aber sein, dass sie sich in den Häusern so verhalten, weil diese Häuser von Türken gebaut wurden, während die Autos alle ausländische Fabrikate sind.

Die werden dann zu Gavur (Der Giaur, Ungläubige), wie man hier zu sagen pflegt. Natürlich ist das nicht die Erklärung für dieses Verhalten, aber muss dafür herhalten. 🙂

Kaltstart X - Das Buch von Ahmet Refii Dener

Das könnte dich auch interessieren …