Der Verkaufserfolg der türkischen Zeitungen hängt von den Kolumnisten ab

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Wenn es um die Wirtschaft geht, verstehen diese drei auch nur Bahnhof

Einen Gedanken mehr hätten die türkischen Journalisten verschwenden sollen. Dann wäre dieser peinliche Fehler nicht passiert. Ausgerechnet auf der Titelseite der “Hürriyet” wird der neue deutsche Minister Gerd Müller zum Rekordfußballer erklärt. Im Netz lachen sich Tausende schlapp.

Zeynep C. aus Köln machte mich auf diese Nachricht aufmerksam. Das brachte mich auf die Idee, über die Journalisten der Türkei etwas zu schreiben, die man zu Presseterminen schickt, wenn es um wirtschaftliche Themen (aber auch andere) geht. In der türkischen Presselandschaft gibt es unter den ‘sogenannten’ Journalisten welche die in den Augen der Leser sich zu Gallionsfiguren hochgearbeitet haben. Diese werden dann zu Kolumnisten. Ab diesem Zeitpunkt weiß man, wie gut sich eine Zeitung verkaufen wird. Nur Politik und Fußball. Für den Rest interessiert sich kaum jemand. Um diese zwei Bereiche geht es. Überparteilich bzw. unparteiisch ist keiner. Der Leser kauft die Zeitung nur wegen den Kolumnisten, den man für gut hält, weil er die eigene Meinung, nämlich die des jeweiligen Lesers vertritt.

Eigentlich wissen fast alle Leser, was sie zu lesen bekommen werden und schreien nach dem Lesen : “Ja, das ist es !”

Ich selber habe mehrere Pressekonferenzen für die von mir beratenen deutschen und Schweizer Unternehmen organisiert. In einem Fall sollte der Private Banking Guru aus der Schweiz den türkischen Journalisten Rede und Antwort stehen. Gekommen sind 12 Journalisten. Es geht los !

J’list : “Wie finden Sie Istanbul ?” Gast : Diese Antwort müssen Sie wohl hören ; Grandios ! … Ha, ha, ha … Gelächter im Saal.

J’list : “Was sagen Sie zu der türkischen Wirtschaft ?” Gast : Liegt nicht in meinem Fokus, deshalb kann ich schlecht was dazu sagen.

J’list : ………..   Gast : Bitte, haben Sie weitere Fragen ? … Funkstille !

J’list : ………..   Gast : Darf ich dann etwas fragen ?

J’listen : Ja sicher ! Gast : Werden in der Türkei die Journalisten entlassen, wenn sie 23 geworden sind ? (weil keiner von denen älter war)

J’listen : Ha, ha, ha, … schlecht bezahlt werden wir auch noch ! Gast : Für das, was Sie hier gebracht haben, finde ich, dass Sie zu hoch bezahlt sind.

J’listen : Ha, ha, ha, … (nicht mal das haben die Jungs und Mädels verstanden)

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