Visafreiheit für Türken – Weitere 2 Laender heben Visumspflicht auf

Die Nachricht schlug wir eine Bombe ein und war bei den Tageszeitungen der Türkei eine Schlagzeile Wert. Man konnte mal wieder stolz auf die Regierung sein. Sie hatten es fertiggebracht neue bilaterale Abkommen mit weiteren Nationen zu schliessen und zu ermöglichen, dass die Türken – ohne Visum – in diese Laender einreisen können.

Die Freude auf diese Nachricht dauerte nur kurz. Diese beiden Laender muss man erst einmal auf der Weltkarte finden. St. Kitts und Nevis  ist eine föderale Inselgruppe der Kleinen Antillen in der Karibik. Sie ist ein unabhängiger Staat im Commonwealth of Nations und Mitglied der Vereinten Nationen. 🙂

Ich frage mich, wer sich im Aussenministerium diese Aufgabe an die Fahnen geheftet hat  und warum ? Ich frage mich auch, warum diese föderale Inselgruppe damals Visumspflicht für Türken erlassen hat. Aus Angst Türken würden in diese zwei Inseln mit ca. 50.000 Einwohnern einreisen und arbeiten wollen ?

Geographie:
Die Hauptstadt Basseterre
Östlich der Inseln befindet sich der Inselstaat Antigua und Barbuda, südöstlich die Insel Montserrat, im Nordwesten Sint Eustatius und im Norden Saint-Barthélemy.
Die Insel St. Kitts besteht aus drei Vulkangruppen, die durch tiefe Schluchten getrennt sind. Saint Kitts hat eine Fläche von 168,4 km2. Der höchste Berg von St. Kitts ist der 1.156 m hohe Mount Liamuiga, vormals Mount Misery. Die Hauptstadt ist Basseterre.
Die Insel Nevis ist durch einen 3 km breiten Kanal von St. Kitts getrennt. Nevis hat eine Fläche von 93,2 km2. Die höchste Erhebung ist der Nevis Peak mit 985 m. In der Meerenge zwischen beiden Inseln liegt das Eiland Booby Island.
Auf den beiden Inseln leben rund 46.000 Menschen (Fortschreibung auf Basis der Zählung von 2001), davon etwa 13.000 in der Hauptstadt Basseterre. Als zweitgrößte Stadt zählt Charlestown gerade einmal 1.700 Einwohner.
Klima
Heißes tropisches Klima, durch Passatwinde gemildert. Die Trockenzeit dauert von Januar bis April. Im Sommer und zum Jahresende ist die Niederschlagsmenge höher und je nach Höhenlage verschieden. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt ca. 125–200 mm, Hauptregenzeit von Mai bis Oktober. Wirbelstürme können zwischen August und Oktober auftreten.
Bevölkerung
Die Amtssprache der Föderation ist Englisch. Jedoch werden oft kreolische Dialekte gesprochen. Größte Ethnien sind die Schwarzen (90,4 %), Mulatten (5,0 %), Südasiaten (3,0 %) und Weißen (einschließlich Briten, Libanesen und Portugiesen 1,0 %).
Die Mehrheit der Bewohner sind Anglikaner (36 %) und Methodisten (32 %). Weiter gibt es noch Katholiken (12 %), Herrnhuter (9 %) und 40 verschiedene weitere Religionsgemeinschaften.
Geschichte
Die beiden Inseln wurden 1493 auf der zweiten Reise von Christoph Kolumbus entdeckt, aber erst am Anfang des 17. Jahrhunderts von britischen Kolonisten besiedelt. 1623 gründete Sir Thomas Warner die Kolonie St. Kitts.
Seit der Kolonialisierung waren die Inseln ein ständiger Streitpunkt zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich. 1783 sicherten sich die Briten die Inseln und gliederten sie in das Britische Empire ein. 99 Jahre später schloss man die beiden Inseln mit dem nahegelegenen Anguilla zu einem Bund mit dem Namen St. Christopher-Nevis-Anguilla zusammen.
Zwischen den Jahren 1929 und 1930 stürzte die Weltwirtschaftskrise das Land in wirtschaftliche und politische Schwierigkeiten. Nachdem 1930 Gewerkschaften und Parteien entstanden, führte man 1952 das allgemeine und gleiche Wahlrecht ein. 1958 erfolgte der Beitritt zur Westindischen Föderation, die bis 1962 existierte.
Ab 1967 erhielten die Inseln einen Autonomiestatus vom Vereinigten Königreich. Für die Einwohner Anguillas, das damals zur Föderation gehörte, gingen diese Regelungen nicht weit genug. So trat Anguilla faktisch aus der Konföderation aus, blieb jedoch auf dem Papier angeschlossen.
Am 19. September 1983 entließ die britische Krone Saint Kitts und Nevis in die Unabhängigkeit. Danach gab es wegen einer Pattsituation im Parlament eine Minderheitsregierung, was das Land destabilisierte. Ende der 1990er-Jahre gab es Unabhängigkeitsbestrebungen von Seiten der Insel Nevis, die eine Loslösung von Saint Kitts forderten. Jedoch fand diese Forderung bei einem Volksentscheid nicht die ausreichende Mehrheit von zwei Dritteln der Insulaner.
Politik
Nach der aus dem Jahre 1983 stammenden Verfassung ist das Land eine parlamentarische Monarchie im Commonwealth of Nations mit förderativer Struktur, Staatsoberhaupt ist damit der britische Monarch, derzeit Königin Elisabeth II. Vertreten wird sie durch einen Generalgouverneur. Seit dem 1. Januar 1996 hat dieses Amt Sir Cuthbert Sebastian inne.
Es besteht eine Nationalversammlung mit elf gewählten und drei vom Generalgouverneur ernannten Mitgliedern, wobei von den gewählten Sitzen acht für St. Kitts und drei für Nevis vorgesehen sind. Die Legislaturperiode beträgt fünf Jahre. Nevis hat daneben ein eigenes Parlament mit drei ernannten und fünf gewählten Mitgliedern.
Das Land ist Mitglied der CARICOM, der OECS, der OAS und gehört zu den Trägern der Universität der Westindischen Inseln.
Im Dezember 2008 entschied die Regierung von St. Kitts wieder die Todesstrafe vollstrecken zu lassen, indem der wegen Mordes verurteilte Charles Elroy Laplace gehängt wurde. Damit versucht die Regierung die hohe Mordrate zu bekämpfen, die St. Kitts zum Land mit der höchsten Mordrate pro Kopf (23 Morde 2008) macht. St. Kitts hat zwar wie auch die anderen ehemaligen britischen Kolonien in der Karibik das britische Rechtssystem übernommen, die im ehemaligen Mutterland vor 40 Jahren vollzogene Abschaffung der Todesstrafe wurde jedoch nicht umgesetzt. Die höchste juristische Instanz für St. Kitts ist der Privy Council in London, welcher bereits in den letzten Jahren einige verhängte Todesstrafen aufhob. Im Fall Charles Elroy Laplace verstrich die Einspruchsfrist ungenutzt. http://de.wikipedia.org/wiki/St._Kitts_und_Nevis
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