Pharmamarkt weiterhin begehrt

Hürriyet/Ekonomist (Magazin) – Der wachsende Pharmasektor in der Türkei – der sechstgrößte Europas und der 14- größte der – ist letzte Woche mit der Übernahme des ansässigen Generikaherstellers Mustafa Nevzat durch den US-Biotechnologieriesen Amgen in die Schlagzeilen internationaler Publikationen geraten. Auch wenn das Abkommen zwischen Amgen und Mustafa Nevzat mit 700 Millionen US-Dollar für einen Anteil von 95,6 % weit herausragt, fand im türkischen Pharmasektor in den letzten zehn Jahren eine Reihe von Transaktionen ausländischer Medikamentenhersteller statt. Der Markt erfährt derzeit ein schnelles Wachstum, das durch eine florierende Wirtschaft vorangetrieben wird.
Die Serie der Partnerschaften und Akquisitionen in den letzten zehn Jahren begann 2003 mit der Übernahme des ältesten Pharmaunternehmens in der Türkei, Ibrahim Etem Ulagay, durch die italienische Menarini-Gruppe. Im selben Jahr bezahlte die Actavis-Gruppe 63 Millionen US-Dollar für einen Anteil von 89 % am türkischen Generikahersteller Fako. Die verbleibenden 11 % erwarb das Unternehmen 2006. Dadurch wurde es zum alleinigen Eigentümer des fünftgrößten Generikaherstellers in der Türkei.
In den Jahren 2006 und 2007 zeigten sich ausländische Investoren stark am Pharmasektor des Landes interessiert. Biofarma wurde an die Risikokapitalabteilung von Citi verkauft, Munir Sahin Ilac an British Partners in Life Sciences (PiLS) und Taymed an das niederländische Unternehmen White Swan.
Einen weiteren bemerkenswerten Einstieg in die Türkei vollbrachte das tschechische Unternehmen Zentiva, das mit Eczacibasi eines der größten Pharmaunternehmen des Landes aufkaufte. Das zweiteilige Abkommen, das 2010 abgeschlossen hatte, verlieh Zentiva die Eigentumsrechte an der Medikamentenabteilung der Eczacibasi-Gruppe. Zentiva, die tschechische Niederlassung des französischen Unternehmens Sanofi, betreibt nun eine Forschungs- und Entwicklungsbasis in der Türkei, während die Muttergesellschaft dabei ist, ihre regionale Verwaltungszentrale in die Türkei zu verlegen.
Nach umfassenden Änderungen und Reformen in den letzten Jahren hat der türkische Pharmasektor heute mit einem durchschnittlichen Wachstum von jährlich 7 % eine Größe von 11 Milliarden US-Dollar gegenüber 5,7 Milliarden US-Dollar 2004 erreicht. Von den 42 Medikamentenwerken in der Türkei befinden sich 14 teilweise oder ganz im Eigentum von ausländischen Medikamentenherstellern. Es wird davon ausgegangen, dass die steigende Nachfrage nach Medizin das ausländische Interesse an den zurzeit über 300 Pharmaunternehmen des Landes noch verstärken wird.
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