Türkei – Ein sicherer Hafen für Investoren. Schon immer gewesen.

kadiköySeit einigen Jahren schon verliert die Türkei an Vertrauensbonus bei ausländischen Investoren. Die instabile politische Lage, macht den Investoren Angst und schreckt sie vor weiteren Aktivitäten ab.

Eigentlich ist die Türkei, wie ich das immer zu sagen pflege, nur schlecht für die Türken, deren Meinung, von die der Regierung abweichen. Die Ausländer lassen und ließen sich hier immer gut gehen.

Siemens macht es vor

Das deutsche Milliardenunternehmen Siemens hat in den 160 Jahren im Land, 7 Sultane, 12 Präsidenten, 27 Ministerpräsidenten und 2 Putsche gesehen. „Wir erzählen anderen Unternehmen, dass wir weiterhin auf die Türkei setzen“, so der Siemens-Türkei CEO Hüseyin Gelis.

Um schnell Vertrauen aufbauen zu können, hat die Regierung dieser Tage, schier unglaubliche Maßnahmen, zur Förderung der Wirtschaft, verkündet.

Wie der Ministerpräsident gestern sagte: “Der Investor muss nicht mehr unsere Auflagen und Bedingungen erfüllen, nein, wir fördern maßgeschneidert.” Soll heißen, dass man alles noch lockerer angehen wird, wenn nur der Investor die Entscheidung trifft, in der Türkei zu investieren.

Die Fördermaßnahmen sind, da muss ich mich wiederholen, unglaublich.

Die Mindestinvestitionsgrenze ist von 500 Mio. TL auf 50 Mio. TL herabgesetzt worden. Hier einige Überschriften:

Projektgebunden können Sie u.a. über folgende Fördermaßnahmen des türkischen Staates verfügen:

► Für die Investition gibt es das nötige Grundstück kostenlos auf 49 Jahre

► Bei rechtzeitiger Fertigstellung der Investition und der Zusicherung, dass die Mitarbeiter eine 5 jährigen Beschäftigungsgarantie haben, geht das o.g. Grundstück, in das Eigentum des Investors über.

► Der Staat kann, für das betreffende Projekt, die nötige Infrastruktur schaffen.

Abnahmegarantie für die produzierten Waren, durch den Staat.  

► Für Erlaubnisse, Zuweisungen, Lizenzen, Registrierungen etc. können Ausnahmen geschaffen werden.

► Sollten für die Investition Finanzierungen zum Einsatz kommen, werden die Zinsen vom Staat übernommen.

► Für die Investition kann Zollbefreiung in Kraft treten.

► Der Staat subventioniert, 5 Jahre lang, bis zur 20 fachen Höhe, die Bruttogehälter der Facharbeiter.

► Der Staat wird sich, an der jeweiligen Unternehmung beteiligen können (Optionel). Die Staatsanteile dürfen nach 10 Jahren an Dritte verkauft werden.

► Die Investitionen könne zu 100% von der Körperschaftssteuer befreit werden.

► Die Förderungen können bis zu 200% der Investition gesteigert werden.

► u.v.a.m.

Ob das Ganze gesund ist für den Staat?

Nun, anders bekommt man derzeit die Investoren nicht. Jetzt muss man dazubuttern, bis die Maschinerie wieder von alleine läuft.

Hat man die finanziellen Mittel dazu?

Ich würde sagen, dass das Funktionieren der Türkei, Volkswirtschaftlich und mit den uns zur Verfügung stehenden Formeln, nie so richtig zu erklären war. Die dazu nötigen Mittel, werden schon irgendwoher kommen. Lassen wir es auf uns zukommen.

Übrigens!

Seit der Gründung der Republik 1923, wurden die Investoren, durch den Staat, immer großzügig und vorrangig behandelt worden. Die Geldflüsse ins Ausland sind niemals abgerissen. Auch, als es der Türkei, durch die vielen Bankpleiten, in den 80er und 90er Jahren, richtig dreckig ging, so sprang der Staat ein und half, dass man später nicht behaupten konnte, durch eine Bankpleite einen Schaden erlitten zu haben.

So gesehen ist die Türkei für die Investoren immer ein sicherer Hafen, schon immer gewesen. Nur muss man natürlich die Hausaufgaben richtig gemacht haben. 😉

Da bin ich dabei!

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