Ein Deutschländer auf der Sonnenseite

SolarzellenCW Energie ist einer der Hauptakteure in der Türkei, wenn es um Photovoltaik-Anlagenbau geht. Der Eigentümer und CEO des Unternehmens, Tarik Sarvan, stammt aus Giresun. Eigentlich ist er ein Deutschländer (Almanci). Die längste Zeit seines Lebens, hat er in Deutschland gelebt.

Die letzten Jahre verbringt er hauptsächlich in Antalya. In der Sonnenmetropole der Türkei hat er auch seinen Firmensitz.

Hier ein Interview mit ihm:

► Wie steht es um die Produktion von Sonnenpaneelen?

Da muss ich auf das Jahr 2009 zurückgehen. Eigentlich waren wir damals in die Türkei gekommen, um eine Marktstudie zu machen. Schon 2010 haben wir dann im Gewerbegebiet von Antalya (OSB), unsere Produktionsstätte, zum Bau von Sonnenpaneelen realisiert.  In der folgenden Zeit mussten wir aber die Produktion einstellen. Der Solarmarkt der Türkei, entwickelte sich nicht wie erhofft.

► Wie ich weiß, gingen die Aktivitäten dennoch weiter…

Stimmt, auch wenn wir nicht produzierten, so realisierten wir kleinere Off-Grid Solar Projekte und forcierten diesen Bereich.

► Wo kamen die Paneele her, wenn Sie nicht selber produzierten?

Wir haben diese, mit unserem eigenen Know-How, im Ausland produzieren lassen. Was den Solaranlagenmarkt der Türkei angeht, sind wir das 4. größte Unternehmen.

► Ich glaube, die Paneeleproduktion haben Sie wieder aufgenommen…

Ja stimmt. Wir haben nach den neuesten Technologien eine 60 MW Produktionsschiene gebaut. Bis Ende des Jahres, aber spätestens im Frühjahr 2017, möchten wir 120MW Produktionskapazität erreichen. Außerdem möchten wir auch Solarzellen produzieren. Dieses gehört auch zu unseren Zielen.

► Muss man zur Solarzellenproduktion High-Tech einsetzen?

Staat High-Tech braucht man hohe Finanzmittel. Man muss eine gewissen Durststrecke durchstehen können. Diese Mittel finden wir derzeit in der Türkei nicht. Wir als CW Energie werden sogenannte Ingottan Wafer zerstückeln und in Zellform bringen. Die Zellen werden wir selber einsetzen, aber auch exportieren.

► Was für eine Kapazität sehen Sie für die Solarzellenproduktion vor ?

Wir möchten über 600MW produzieren. Jeder der Anlagen produziert ca. 120-130 MW. Fünf davon werden wir einsetzen.

► Wann werden Sie die Produktion aufnehmen?

Das wird ca. Ende 2017 werden. Dazu werden wir ein sehr gutes Team zusammenstellen. Wir werden Know-How und die Finanzierung zusammenführen. Dazu wird eine neue Gesellschaft gegründet werden. CW Energie wird der Hauptgesellschafter sein, die anderen werden aus dem Ausland kommen. In der Türkei gibt es kein derartiges Unternehmen, der Know-How und Kapital hat.

► Welches Investitionsvolumen muss man sich da vorstellen?

Eine komplette Produktion mit 600 MW Kapazität, wird ca. 30 – 50 Mio. EUR kosten. Nach der einzusetzenden Technologie, wird auch die Investition, sich auf der entsprechend nötigen Höhe einpendeln. Es wird auf jedem Fall eine Technologie sein, worauf wir dann später aufbauen werden können.

Auch soll in 2017 ein Forschungs- und Entwicklungszentrum entstehen. Dieses ist für die Türkei eine große Notwendigkeit und wird auch sonstigen Unternehmen zugutekommen. Hierbei soll auch die Kooperation mit den Universitäten eine Rolle spielen. Auch versucht man so, die fehlenden Facharbeiter auszubilden.

Das F&E Zentrum wird nicht nur speziell auf die Solartechnologie fokussiert sein, sondern der gesamten Industrie dienlich sein.

Quelle: Mehmet Kara, Dünya, 25.08.2016

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