Nicht nur die Drecksarbeit haben die türk. Gastarbeiter verrichtet

transit

Todesanzeige in den 70ern: “Mann Tot, Ford-Transit zu verkaufen. “

Wenn Türken argumentieren, dass sie seit 50 Jahren, die deutsche Wirtschaft mitgeprägt und weitergebracht haben, so beschränken sie sich zumeist auf die Aussage: „Wir haben die Drecksarbeit gemacht, die die Deutschen nicht machen wollten.“

Stimmt! Mit der Abgrenzung auf die ‚Drecksarbeit‘, tun sich die türkisch Stämmigen aber unrecht.
Sie haben wesentlich mehr Argumente im Paket, die dem einzelnen nicht bewusst sind.
Dabei möchte ich nicht einmal die Tatsache in den Vordergrund stellen, dass die Türken in Deutschland, mit der Zeit zu Arbeitgebern wurden, heute Milliarden Umsätze machen und für Arbeitsplätze sorgen.

Das ist der natürliche Lauf der Dinge, wenn man in einem Land angekommen ist. Wer mit den galoppierenden Genen eines Türken ausgestattet ist, der kann nicht anders als selbständig sein.
Wer es nicht ist, ertappt sich fast jeden Tag dabei, bei dem Gedanken, mit tollen Ideen, die man hat, in die Selbständigkeit zu gehen.

Ich möchte auf einen anderen Punkt hinweisen, dessen Instrumente; Ford Transit, Flugzeug, Koffer, Säcke, ALDI-Tüten u.v.a.m. sind, wo Produkte aus Deutschland reinpassen.

Ja, was dem Deutschen niemals bewusst war, die Türken haben nicht nur gespart in Deutschland, sie haben auch fleißig für die Bekannten und Verwandten in der Türkei gekauft.

„Ich bin etwas ganz Besonderes, ich habe keinen Verwandten in Deutschland.“ können nur die wenigsten von sich behaupten.

Praktisch hatte jeder der in Deutschland arbeitenden Türken, bis in die 90er Jahre hinein, doppelten Haushalt, wenn nicht gar zehnfachen, zu versorgen gehabt.

„Made in Germany“ wurde in Ford-Transit (war der Star und soll für die anderen Marken herhalten), Koffern und Säcken, per Straße, Schiene und Flugzeug, in die Türkei geschafft.

Während die deutsche Wirtschaft jedes Jahr sich als Exportweltmeister rühmen konnte, flossen Waren in Milliardenhöhe, die nicht zu den Exporten gezählt wurden, in die Türkei.

Nicht nur deutsche Marken waren dabei die Nutznießer, auch die ausländischen, die den deutschen Markt bedienten.

Die Marke Sony, weiß es am besten. Als die Betamax Video Systeme den Kampf gegen VHS von Panasonic, schon längst verloren hatten, waren diese in der Türkei und nur dort, Marktführer. Die letzten Bestände wurden alle in die Türkei verkauft. Nicht über den Export, das war, laut Import-Gesetze der Türkei, damals nicht möglich, aber über die türkischen ‚Gastarbeiter‘.

Das zeigt auch, dass man einen Markt beherrschen konnte, ohne in das jeweilige Land zu exportieren. Dank der Türken in Deutschland klappte das hervorragend.

Die Japaner sind Türken-Freunde. Wer weiß, evtl. hat Betamax auch seinen Anteil daran. 😉

Einige weitsichtige Marken, arbeiteten schon Jahre in Voraus dafür, unter den Türken in Deutschland bekannt zu werden. So, wie ich damals beim Verkauf der Restbestände an Video-Rekordern von Sony die Strategien ausarbeitete, so haben wir die Neugeborenen türkischen Kinder in Deutschland, schon kurz nach der Geburt, immer mit bestimmten Windeln und Babynahrung beliefert. Da der Datenschutz bei den deutschen Behörden funktionierte, musste ich mich bei den Neugeborenen, auf andere Quellen orientieren.

Alles Marken, die heute Marktführer in der Türkei sind. Manche Gewohnheiten kann man halt nicht ablegen, auch wenn man in die Türkei zurückkehrt.

Auf die heutige Zeit bezogen, kann man herausstellen, dass Deutschland und Türkei, auf vielen Ebenen, aber besonders wirtschaftlich, sehr gut zusammenagieren können. Das tun sie zwar, aber trotz der über 8.000 deutschen Unternehmen in der Türkei, sollte da mehr möglich sein. Schade eigentlich, dass mit der Visa-Freiheit der Türken nichts wird.
Dann würde man nämlich ‚Live‘ erleben können, wie die Post abgeht und welche Geldflüsse zustande kommen. Hier, wie dort.

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