Ciao!

Am 21. Januar 2011 schrieb ich: „In den türkischen Markt kommen Sie nur über Istanbul rein. Eine Metropole, Finanz- und Bankenplatz erster Güte.“ Das war mein erster Satz in meinem ersten Beitrag in meinem Blog ichmeinsgut.de. Es war mit Abstand mein kürzester Beitrag, eher ein Herantasten. Der Beitrag hatte noch 2 Sätze.

„Wer in diesen lukrativen Markt möchte, muss Flagge zeigen. Türkische Adresse, evtl. ein türk. Unternehmen gründen. So wirken Sie auf die türkischen Potentiale viel glaubwürdiger und haben einen effektiveren Auftritt bei den zukünftigen Kunden und Geschäftspartnern.“

Danach schrieb ich bis heute 3.888 Beiträge, über die türkische Wirtschaft, meine Sichtweise der Dinge und meine Erfahrungen im Türkei-Business. Dieses hier ist vorläufig mein letzter Beitrag.

Warum hat man ein Blog? Um etwas an den Mann oder Frau zu bringen, um seinen Senf zu allem zu geben, oder sein Expertendasein zu unterstreichen. Das letztere war und ist mein Argument gewesen.

Wie es meine Art ist, habe ich meine Erfahrungen ungefiltert weitergegeben. Irgendwohin müssen die Erfahrungen schließlich hinfließen, warum hat man sie sonst?

Hier muss ich wiederum auf meine Erfahrungen basierend feststellen, dass sie dem Leser auch nicht viel nutzen. Man ist informiert, aber mehr auch nicht. Zu der jeweiligen Erfahrung gibt es nämlich noch eine Gebrauchsanleitung. Die kann man aber nur bei dem abrufen, der die Erfahrung auch gemacht hat.

Über 130 Marken und Unternehmen habe ich erfolgreich in den lukrativen türkischen Markt geführt. Mit einer einzigen Ausnahme in über 28 Jahren als Türkei-Berater, wurden meine Auftraggeber zu meinen Freunden, oder aber zumindest zu einer Top-Referenz, auf die ich heute noch zurückgreifen kann.

Der türkische Markt ist nicht einfach. Eigentlich haben alle Märkte ihre Besonderheiten. Ich behaupte mal aber, all die Stellschrauben des türkischen Marktes zu kennen. Das meiste kenne ich aus der Praxis. Mich gab es noch vor Google. Ich bin nämlich einer, der vieles selber erledigt und kaum delegiert. Wem sollte ich schon die Interessen meiner Auftraggeber anvertrauen?

Ich weiß, was Deutsche und Schweizer wollen und wie sie ticken. Da konnte deren Anliegen und Wünsche schlecht den anders tickenden überlassen.

Oft habe ich geschrieben, dass ich als Türkei-Berater einige Hunderttausend Konkurrenten habe, nämlich alle Deutschtürken, die vom Hause aus die Beratergene zu besitzen glauben.

Dabei ist der Unterschied vom Deutschtürken und Deutschen, die auf dem türkischen Markt aktiv werden wollen, nicht sehr groß. Der Vorteil von Deutschtürken ist; einmal in der Türkei angekommen, lernen sie viel schneller Türkisch als die Ur-Deutschen.

Ja, durch die politische und wirtschaftliche Situation und meine Wahrheitsliebe, neigte ich oft zu Sarkasmus, denn anders konnte man die Dinge nicht so herausstellen, dass sie von vielen verstanden wurden. Wurden sie so auch nicht!

Zum Glück ist mein Optimismus und Lachen immer im Spiel gewesen, sonst hätte ich das Ganze wahrscheinlich nicht überlebt, wenn du weißt, was ich meine.  Oder, sagen wir mal so, wie der Türke das zu sagen pflegt: „Sen beni anladin!“ („Du hast mich schon verstanden!“).

Ich habe mein Expertendasein mit meinem Blog, ichmeinsgut.de, unterstreichen wollen. Das ist mir bestens gelungen.  30.000 Leser habe ich im Schnitt gehabt (seit heute rede ich mal in der Vergangenheit) und jeden Tag 40% Erstbesucher. Leute, die sich mit den Medien und der Materie befassen, werden diese Leistung ermessen können. Folglich bin ich, wenn man Türkei-Berater sucht, immer auf der ersten Seite und gleich unter den Top 5 bei Google und das alles für lau. Ganz umsonst war der Erfolg nicht. Mindestens zwei Stunden am Tag gingen schon drauf. Schließlich sollte mein Beitrag, wenn es nicht gerade eine Wirtschaftsnachricht aus dem Ticker war, sich inhaltlich von den restlichen Medien unterscheiden.

Den Ansporn dazu, hast du mir geliefert. Immer wieder, wenn ich des Schreibens überdrüssig war, sagtest du, dass du meine Beiträge sehr gerne liest und schon machte ich weiter.

Tolles konnte ich erleben. Wenn ich z. B. geschäftlich unterwegs war und mal einen Tag nichts schrieb. Schon hast du dich nach meinem Wohlbefinden erkundigt.

Ich habe viele Freunde gewonnen. Auch dich habe ich durch ichmeinsgut.de gewonnen. Ich bin einer, der weiß, dass man durch Social-Media, an richtige, dauerhafte Freunde, geraten kann.

Eine Sache stimmt mich schon traurig. Es hätten viel mehr Türken und Deutschtürken, Privatleute wie Unternehmer zugleich, von meinen Erfahrungen profitieren müssen.  Nur diese Gruppe ist leider Beratungsresistent. Die Verwandtschaft, Freunde, Bekannte und vor allem Onkel Google zu befragen, bringt einen leider nicht weiter. Die o.g. Gebrauchsanleitung zu der Umsetzung fehlt fast immer.

Ich denke, die Deutschen und Schweizer, die zu schätzen wissen, was so viel praktische Erfahrung Wert ist, werden weiter im Rennen sein.

Als ARD (Ahmet Refii Dener) habe ich knapp 3.900 zeitlose Beiträge, zumeist mit vielen grammatikalischen Fehlern, im ichmeinsgut.de stehen. Weiterhin heißt es: Lesen bildet.

Türkei ist für einen ausländischen Produzenten bzw. Lieferanten so lange ein lukrativer Markt, solange man sie für sich einzunehmen weiß.

Die Türkei (Das China Europas) hat die billigen Arbeitskräfte und eine wild konsumfreudige Bevölkerung im Portfolio und hin und wieder die geographisch gute Lage. Mit ‚hin und wieder‘ meine ich die Zeit, in der Frieden bei den östlichen Nachbarn herrscht.

son

Ich bin mal weg!

Dem Deutschtürken rate ich: Erst die Rente durch, dann in die Türkei. Nur die allerwenigsten packen es hier. Glücklich werden aber die aller, allerwenigsten. Die die meinen, hier glücklich zu sein, kochen auf Sparflamme und sind ohne Zukunftsvisionen, in jeder Beziehung.

Ich wünsche Dir und allen meinen treuen Lesern wundervolle Zeiten, voller Hoffnung und Frieden.

Sonnige Grüße

Euer ARD, denn wir sind eins J

Kaltstart X - Das Buch von Ahmet Refii Dener

Das könnte dich auch interessieren …